Zuletzt upgedated am 14. April 2022
Visa on Arrival sind im Iran ein alter Hut, die gibt es schon seit einigen Jahren und davon wird von Reisenden auch eifrig Gebrauch gemacht. Zu bekommen aber bislang nur an internationalen Flughäfen und am Hafen Shahid Bahonar in Bandar Abbas.
An Landgrenzen klappt das nicht, du brauchst zwingend vorher ein Visum… oder doch nicht?
Es gibt sehr interessante Ausnahmeregelungen für Freihandelszonen im Iran. Die darfst du nämlich komplett ohne Visum für 2 Wochen besuchen (sogar verlängerbar).
Offizielle Infos: hier, relevant Seite 69ff und Seite 96ff. Übersetzung ist grausam – eine bessere Version gibt’s hier. Diese iranische Reiseagentur erwähnt und bestätigt die Möglichkeit in den Kommentaren ebenfalls.
Und es kommt noch besser.
Ein volles Visum um den Rest des Landes zu besuchen kann man dort nämlich auch beantragen. Ausstellung binnen 48 Stunden. Beantragung beim Büro des Aussenministeriums (vorhanden in Kish, Queshm und Chabahar) oder falls kein solches in der Freihandelszone vorhanden beim lokalen Büro der Immigrationspolizei.
Da einige der Freihandelszonen direkt an der Grenze liegen kannst du auf diese Art und Weise entweder einen Teil des Irans komplett visafrei besuchen oder durch die Hintertür doch nach Einreise über eine Landesgrenze ein Visum für den Iran bekommen. Wie freigiebig die Iraner in der Praxis mit der Ausstellung eines vollen Visum in diesem Falle sind ist fairerweise aber unklar, es gibt einfach bislang keine Berichte im Netz.
Und wo geht das nun, bzw. welche Freihandelszonen gibt’s?
Grenzübergänge:
- Bazargan (Türkei)
- Poldasht (Aserbaidschan)
Die größte Freihandelszone, siehe Karte. Wohl auch am lohnenswertesten zum reinschnuppern ohne Visum als Abstecher von der Türkei aus. Es gibt mit Maku einen größeren Ort (50000 Einwohner) und genug Hotels etc. und auch einige Sehenswürdigkeiten in der Region.
Grenzübergänge:
- Hafen Khorramschahr (Fähre von Kuwait)
- Grenzübergang Shalamche (Irak)
- Flughafen Abadan (zurzeit ohne Direktflüge aus dem Ausland)
Teile der Großstädte Khorramshar und Abadan gehören zu dieser Freihandelszone, entsprechend auch hier relativ attraktiv als visafreier Abstecher von Kuwait. Eine Liste mit Hotels und Restaurants die Teil der Zone sind findest du wenn du den Link klickst.
Grenzübergänge:
- Jolfa (Aserbaidschan)
- Norduz (Armenien)
Diese Freihandelszone ist gesplittet und besteht aus vier räumlich nicht zusammenhängenden Teilen, siehe Karte. Den Grenzübergang Jolfa kann man aber trotzdem zu diesem speziellen Zweck nutzen, der Ort hat 5000 EW und es gibt es einige Hotels. Viel zu sehen gibt’s allerdings nicht.
Norduz dagegen ist schwierig bzw. uninteressant. Die Freihandelszone dort is winzig und es gibt anscheinend keine Infrastruktur wie Hotels etc.. Auch kein Dorf oder ähnliches, die Region ist ansonsten unbewohnt.
Weiterhin gibt es die folgenden Freihandelszonen ohne Landgrenzen:
Grenzübergänge:
- Flughafen Qeshm (Flüge aus Dubai mit Qeshm Air)
- zur Zeit keine Fähren aus dem Ausland
Iran’s größte Insel im Persischen Golf. Vor allem für seine Natur bekannt. Am Flughafen Qeshm kannst du aber auch ein volles Visa on Arrival bekommen.
Grrenzübergänge:
- Flughafen Kish (Flüge aus Dubai und Oman mit Kish Air)
- zur Zeit keine Fähren aus dem Ausland
Iran’s Haupt-Urlaubsinsel im Persischen Golf. Massentourismus Iranian-Style. Am Flughafen Kish kannst du aber auch ein volles Visa on Arrival bekommen.
Grenzübergänge:
- Flughafen Chabahar (Flüge aus Dubai mit Qeshm Air)
- zur Zeit keine Fähren aus dem Ausland
Neuer Hafen am Indischen Ozean, der von der Regierung aus strategischen Gründen massiv gepusht wird.
Grenzübergänge:
- keine Möglichkeit direkt aus dem Ausland anzureisen, kein internationaler Flughafen vorhanden und keine Fähren aus dem Ausland
Iran’s wichtigster Handelshafen am kaspischen Meer.