Zuletzt upgedated am 13. Mai 2023
Während man auf Kurzstrecken wie z.B. dem Mittelmeer, Schwarzen Meer, Roten Meer oder Persischen Golf problemlos RoPax Fähren findet auf denen Fahrzeuge und Passagiere mitfahren können, ist die interkontinentale Verschiffung eine komplexere Geschichte.
Grundsätzlich gibt es drei Arten der Verschiffung von Fahrzeugen über die Weltmeere: per Luftfracht, im Container oder als rollende Ladung – RoRo Fracht. Luftfracht ist eine gute und konkurrenzfähige Lösung für Fahrräder und Motorräder, nicht aber für Autos.
Container Schiffslinien und Routen gibt es deutlich mehr als RoRo, vor allem interkontinental. Aber es gibt auch einige spezialisierte Reedereien die hauptsächlich RoRo anbieten, vornehmlich auf sogenannten Car Carriern. Kunden sind meistens PKW Hersteller u.ä. – Privatverschiffungen sind nicht deren eigentliche Zielgruppe. Machen tun sie die aber auch.
Vorteil für den Kunden ist die wesentlich größere Flexibilität was Größe des Fahrzeugs angeht und mögliche Kostenersparnis, man muss keinen ganzen Container bezahlen (wenn du dir einen teilen kannst sieht es dagegen anders aus). Zudem gibt es beim Container höhere Handlingsgebühren. Nachteil ist das persönliche Dinge meistens großenteils ausgeräumt sein müssen und ein Risiko für Diebstahl vom Autoinhalt besteht (der Schlüssel muss der Reederei ausgehändigt werden).
Anbieter von interkontinentalen RoRo Verschiffungen:
- Wallenius Wilhelmsen (Tochterfirmen EUKOR/ American RoRo) (weltweit)
- Grimaldi (Tochterfirma ACL) (weltweit – Besonderheit: auf einigen Strecken dürfen Passagiere mitfahren)
- Glovis (in DE Tochterfirma Stena Glovis) (weltweit)
- NYK (weltweit)
- K LINE (weltweit)
- Hoegh (weltweit)
- MOL (weltweit)
- Siem (Nordatlantik & Nordpazifik)
- Liberty Global (RTW ostwärts)
- Bahri (Nordatlantik ostwärts & Naher Osten)
- Sallaum (West Afrika & Namibia)
- Neptune (Levante & Nordafrika)
- MCCL (Levante & Nordafrika)
- Messina (Naher Osten & Afrika)
- Anji Logistics (Nordpazifik)
- Toyofuji (Australasien)
- Eastern Car Liner (Australasien)
- Kyowa Line (Australasien)
- Toko Line (intra Asien)
- UECC (intra Europa, joint venture von NYK und Wallenius)
Liste der Agenten und lokalen Büros findet man auf den Webseiten, am besten bei denen anfragen und nicht über die zentrale Webseite – meist bekommt man dort eher Antwort. Manche Reedereien wollen sowieso kein B2C Geschäft mit Privatpersonen – ohne Mittelsmann geht bei denen nix.
Routenkarten kann man ebenfalls auf den Webseiten finden.
Verschiffungshäfen in Deutschland sind in der Regel entweder Hamburg oder Bremerhaven – alternativ ist Antwerpen in Belgien. Emden, Amsterdam oder Zeebrugge werden auch manchmal angeboten. Von Süddeutschland, Österreich und der Schweiz aus sind Häfen in Norditalien evtl. praktischer.
Daneben gibt es noch unabhängige auf private PKW, Motorrad und Campervan Verschiffung von und nach Deutschland bzw. Europa spezialisierte Reisebüros und Agenturen wie z.B.:
- Seabridge (nur Camper)
- Caravan Shippers (spezialisiert auf Camper)
- Robert Worldwide Shipping (spezialisiert auf Camper)
- Mafratours
- IVSS
- Pangaea Cargo
- LPL Automotive
- Rolf Günther
- Hanseatisches Logistik Kontor
- Overlander-Shipping
- ITS Transport (ab Schweiz)
- Interfracht (spezialisiert auf Motorräder)
- Bikeworld (nur Motorräder)
- In Time (nur Motorräder)
Die Reedereien mit denen diese Agenturen verschiffen sind bei RoRo in aller Regel ebenfalls welche von der Liste oben. Um Schiffsagenten Terminologie etc. zu verstehen ist auch das Overlander Handbook empfehlenswert. Weitere nützliche Infos gibt’s hier.
Erfahrungsberichte im Netz gibt’s gute und schlechte mit fast jeder der Agenturen. Ein Restrisiko das irgendwas kaputt geht, Bürokratie oder sonstwie schiefläuft gibt’s eigentlich überall. Ein paar Erfahrungsberichte findest du bei Panamericanainfo und in anderen einschlägigen Foren, ansonsten hilft googlen dir weiter.
Eine Seefrachtversicherung gibt’s z.B. hier oder beim spezialisierten Makler.